18fümmenneunzich - Der Fortuna-Podcast der Rheinischen Post

Geschichten aus der Geschichte des mindestens geilsten Klubs der Welt

Die Fahrstuhlmannschaft - mit Friedhelm Funkel

Über den Auf- und Abstieg von Fortuna Düsseldorf mit Friedhelm Funkel

Veröffentlicht am 20.11.2024 / 15:00

Anmerkungen

Stichtag 18. Juni 1995 – an jenem Sonntag machte Fortuna ein Kunststück perfekt, das vor ihr noch kein anderer Verein in Deutschland zuwege gebracht hatte. Durch einen 2:0-Erfolg beim Chemnitzer FC schafften die Düsseldorfer den Aufstieg in die Bundesliga. Doch es war nicht irgendein Aufstieg: Es war der Durchmarsch von der drittklassigen Regionalliga über die Zweite Liga bis ins Oberhaus. Ohne Zwischenstopp. Und mehr noch: Erst 1992 war der Verein von der Erst- in die Zweit- und ein Jahr später in die Drittklassigkeit abgestiegen. Ebenfalls ohne Zwischenstopp. Und dann eben sofort denselben Weg wieder zurück. Von August 1992 an mit demselben Trainer: „König“ Aleks Ristic. Mehr Fahrstuhlmannschaft geht nicht.

Auf und ab, das kennt auch Friedhelm Funkel. Düsseldorf sollte eigentlich das Ende sein. Dieser Satz hat sich in das Gedächtnis von so vielen Anhängern eingebrannt. Doch die Unruhe in ihm war größer als sein Wort von gestern. Also zieht er weiter durch die Lande. Im Prinzip ist das nichts anderes wie bei Howard Carpendale, der auch schon gefühlt ein dutzend Mal seine aller letzte Tournee angekündigt hat und im nächsten Jahr schon wieder auf irgendeiner Bühne herumturnte. Bei Friedhelm Funkel heißt die Bühne Fußball. Nach seinem Karriereende hat er nur noch eben den 1. FC Köln und den 1. FC Kaiserslautern vor dem Absturz gerettet. Und er würde ein weiteres Mal als Feuerwehrmann antreten. Mittlerweile kann er sich sogar eine Rückkehr zur Fortuna vorstellen - in welcher Funktion auch immer. Die Zeit sagt er, heile alle Wunden und die Protagonisten, die ihn dereinst in Düsseldorf abgesägt hätten seien ja schließlich auch nicht mehr da. Er ist der König der Pragmatiker.

Und dieser eine Satz? Als er am 29. Januar 2020 bei Fortuna Düsseldorf entlassen wurde, verkündete er danach sein Karriereende. Tief verletzt von den Umständen, die ihn seinen Job gekostet hatten („Nix hat mich so hart im Leben getroffen wie diese Nummer“). Nicht das Publikum forderte damals seine Entlassung, die Menschen liebten ihn und nicht wenige verehren ihn bis heute. Seine Geschichte, so sieht er es, war noch nicht zu Ende erzählt.

Darüber uns noch mehr berichtet Funkel in der Premierenfolge von "18fümmenneunzich - der Podcast".